4400 (2)

Das Häuflein

Eine wirre SF-Serie in karger DVD-Ausstattung

Die Mini-Serie erreichte in den USA, noch vor Lost gestartet, so viel Publikumszuspruch, dass der 6-Teiler flugs und durchaus nicht im Sinne der Erfinder zu einer Serie umgebaut wurde. Deren zweite Staffel schwankt nun in 13 Episoden deutlich ziellos um die Ursprungs-Idee herum.
In den letzten 60 Jahren wurden auf der ganzen Welt 4400 Leute scheinbar von Aliens entführt und tauchen heute und um keinen Tag gealtert, in Seattle wieder auf. Die erste Season kümmerte sich um die Anpassungsschwierigkeiten der Rückkehrer. Die haben zum Teil seltsame Fähigkeiten (Telekinese, Geistheilung) und kriegen deswegen Schwierigkeiten mit ihrer Umwelt. Die zweite Staffel verlängert nun das längst aufgeklärte Geheimnis (sie kommen aus der Zukunft, um die Welt besser zu machen, und wir sind zu blöd, es zu merken) ins Unübersichtliche. Mal sind die 4400 und ihre scientology-artige Organisation bedrohlich, mal ist es der sie beobachtende Staatsapparat, mal kämpfen Splittergruppen dieser und jener gegen irgendwas. Wenige Einzelfolgen erzählen abgeschlossene fantastische Stories, meist zerdehnen verwirrende Mehrteiler jede Spannung und verlieren dabei Figuren-Ensemble und "Botschaft" aus den Augen.
Umgekehrt reissen Einzel-Figuren manches raus. Etwa die Gäste aus dem Star Trek-Universum (Robert Picardo und Jeffrey Combs) oder Summer Glau aus Serenity und Lexa Doig aus Andromeda. Fans freut so was. Fans sind aber auch sehr verärgert darüber, dass es in der US-DVD-Fasssung von 4400.2 allerlei Extras zur Produktionsgeschichte gibt, in der deutschen Fassung aber nichts.

WING

The 4400. Die Rückkehrer. Die zweite Season. Paramount, 2 DVDs