7th Floor

Leiser Schrecken

Ein solider Thriller aus Argentinien

Papa holt die beiden Kinder ab, denn Papa lebt in Scheidung mit Mama. Papa muss in einer halben Stunde bei Gericht sein. Den kurzen Weg durchs Treppenhaus hinauf durch das Hochhaus in Buenos Aires lernen wir, dass Papa nicht nur Anwalt, sondern vor allem ein Arschloch ist.
Papa nimmt den Fahrstuhl nach unten, die Kinder laufen durchs Treppenhaus. Wer als erster unten ankommt, hat gewonnen. Papa ist erster. Und wartet auf seine Kinder. Und wartet. Und ärgert sich, denn er muss vor Gericht, wo ein wichtiger krimineller Kunde auf einen von Papas Tricks wartet. Aber die Kinder sind weg. Richtig weg. Und jetzt stürmt Papa verzweifelt durchs Haus, klopft an fremde Türen und sucht seine Kinder.
Mit subtilen Hinweisen füttert Patxi Amezcua seinen Film, der fast ausschließlich in dem großen Hochhaus spielt, in dem die Kinder verschwunden sind, und der von Anfang an eine sich immer mehr verdichtende Spannung aufbaut, die durchaus an die Wirkung von Hitchcock-Filmen erinnert. Das sei sein Ziel gewesen, sagt Amezcua im Interview der Extras, einen Thriller à la Hitchcock zu drehen, der ja auch immer eine gewisse Distanz zu seinen Figuren hielt. 7th Floor verzichtet dabei auf Gewalt und Gore, auf Ironie und Kameraspielereien. Ein hervorragender Thriller, der seine Geschichte geradeaus erzählt.

-vl-

Septimo Argentinien/Spanien 2013 R: Patxi Amezcua B: Patxi Amezcua, Aleho Flah K: Lucio Bonelli D: Ricardo Darin, Belén Rueda, Abel Dolz Doval, 88 Min. E: Making of, 3 Featurettes