EIN LEBEN FÜR EIN LEBEN - ADAM HUNDESOHN

Unter Menschen

Jeff Goldblum in einer surrealen Komödie über den Holocaust

Darf man über Auschwitz Witze machen? Der Israeli Yoram Kaniuk kriegte 1969 jedenfalls viel Ärger für seinen grotesken Roman Adam Hundesohn .
Paul Schrader kriegte 2008 eher Ärger, weil er für seine Verfilmung nicht-jüdische Deutsche als Holocaust-Opfer einsetzte. Es geht um den jüdischen Zirkus-Entertainer Adam Stein (Jeff Goldblum), ein Star im Berlin der 30er. Im KZ überlebt er nur, weil er für den Lagerkommandanten (Willem Dafoe) wörtlich den Hund spielt, im Käfig lebt, auf allen Vieren läuft.
Später, in einer israelischen Nervenheilanstalt für Holocaust-Opfer, ist er wieder ein Star, aber mit zerstörter Seele. In dieser Scheinwelt trifft er auf einen Jungen, der sich tatsächlich für einen Hund hält. Mühsam nähert sich Adam dem ganz anderen Leiden und beginnt, sich auch seinem eigenen Trauma zu öffnen. Der Film springt durch die Zeitebenen, verweigert sich jedem Realismus und wirkt eher wie eine Revue über den misshandelten Menschen.

-w-

Adam Resurrected Israel/D/USA 2008 2 DVDs R: Paul Schrader B: Noah Stollman nach einem Roman von Yoram Kaniuk K: Sebastian Edschmid D: Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Derek Jacobi, Joachim Krôl. Extras: Audiokommentar, Bildergalerie, Interviews, Podiumsdiskussion, Making of, Deleted Scenes, Dokumentarfilm