ANGEL EXPRESS - DIRECTORS CUT

Berlin bei Nacht

Sex, Drugs, Electro-Beats & Taxis

Ende der 90er schickte der junge wilde Filmemacher RP Kahl eine ganze Horde Jungschauspieler und sich selbst auf eine in Dutzende Episoden zerstückelte Suche nach dem nächsten Kick. Ein Rüpel verkauft eine Waffe, eine Prostituierte hat Ärger mit der Polizei, ein Luxusweib nimmt sich einen Lover, ein Verlassener baggert wahllos herum. Wir stürzen durch Sexshops, Discos, Hinterhöfe, Kneipentoiletten und fahren in neonüberglitzerten Autos durch Straßenschluchten. Alles sieht kalt und ein bisschen futuristisch aus, weil Berlin damals, sagt Kahl, die Stadt war, in der alles möglich schien. Bloß keine funktionierende Geschichte. Ohne Verbindung begegnen sich die Hauptpersonen in zufälligen Konstellationen. Nur die Pistole wird ganz langsam zu einem roten Faden. Und die Kamera hält die disparaten Elemente mit hervorragenden Bildern zusammen.
12 Jahre später macht nun einen ein Directors Cut den hautsächlich aus langsamen Szenen bestehenden Film etwas schneller. Und ein Audiokommentar erläutert, was sich RP Kahl damals dachte und wie sehr sich Berlin heute verändert hat.

-w-

D 1998/2011. R/B: RP Kahl K: Sönke Hansen D: RP Kahl, Chris Hohenester, Wilfried Hochholdinger, Ulrike Panse, Dave Allert, Laura Tonke, Eva Habermann Extras: Interview, Audiokommentar, Trailer, Kurzfilm: Ich schwöre