BADLAND

Beten hilft

Ein unentschlossenes Drama über die inneren Folgen des Irak-Krieges

Irakkriegheimkehrer Jerry wurde unehrenhaft aus der Army entlassen. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in einem Trailer. Das vierte Kind ist unterwegs. Psychisch ist er völlig am Ende, und seine Frau verachtet ihn. Als Jerry eines Tages herausfindet, dass seine Frau ihn um Geld betrügt, rastet er aus und erschießt sie und seine zwei Söhne. Seine kleine Tochter Celina verschont er und begibt sich mit ihr auf die Flucht.
Im Vergleich zu den sonst oft sehr patriotischen US-amerikanischen Kriegsfilmen, ist Badland fast ein Bombardement an Kritik gegen den Irakkrieg und den Umgang mit den oft psychisch zerstörten Heimkehrern. Die Spieldauer von 158 Minuten wirkt allerdings ermüdend und wäre mit ein paar weniger Landschaftskamerafahrten und Szenen, in denen die Geschichte einfach auf der Stelle tritt, angenehmer und kürzer zu gestalten gewesen.
Auch die relativ geringe Angst von Celina gegenüber ihrem Vater, der immerhin vor ihren Augen ihre Mutter und ihre beiden Brüder erschossen hat, ist nicht ganz überzeugend. Es scheint, als sei sie zwar traumatisiert, verdränge dies aber.
Diese Verdrängung ermöglicht, dann doch typisch amerikanisch, der Glaube zu Gott. Auch das leuchtet kaum ein, denn ihre Familie war alles andere als gottesfürchtig. Badland zeigt den guten Willen, Kritik zu üben, aber die Handlung ist leider nicht ganz glaubwürdig und sehr sehr lang.

Janne Hiller

Badland USA 2007. R&B: Francesco Lucente K: Carlo Varini D: Jamie Draven, Grace Fulton, Vinessa Shaw, Joe Morton, Chandra West Extras: Audiokommentar von Francesco Lucente und Carlo Varini