BATTLE IN SEATTLE

Alles wird gut

Viel Schmalz und Schmerz statt Aufklärung

Der Weltwirtschaftsgipfel 1999 versank im Chaos. Die Polizei war nicht auf die Masse der Demonstranten eingestellt, die selbst hatten wohl nicht mit einem großen Schwarzen Block gerechnet, der vom gewaltfreien Herumlaufen in der Innenstadt nicht besonders viel hielt.
Der Schauspieler Stuart Townsend schrieb das Drehbuch zu Battle in Seattle und inszenierte den Film gleich selbst. Man bekommt eine Ahnung, was sich damals abspielte und worum es eigentlich ging bei der Welthandelskonferenz, die die Welt neu ordnen sollte. Aber der Mut reichte wohl nicht, die Spannung aus den politischen Konflikten zu destillieren. Stattdessen langweilt uns der Film mit vielen kleinen persönlichen Geschichten. Ray Liotta als überforderter Bürgermeister ist ebenso schön anzusehen wie Michelle Rodriguez als fanatische Demonstrantin. Am Ende liegen sich alle halb in den Armen, und der Abspann erklärt, was sich seither geändert hat.
Geschickt werden Szenen von damals mit nachgestellten vermischt. Aber dass die Polizei manchmal Menschen verdrischt ist als Nachricht nicht wirklich abendfüllend.

-aco-

USA 2007 R & B: Stuart Townsend. K: Barry Ackroyd D: Martin Henderson, Michelle Rodroguez, Woody Harrelson. Keine Extras, Deutsch & Englisch o. UT