The Broken Circle

Dies elend schöne Leben

Der allertraurigste Film des Jahres

Gleich zu Beginn stellt der Film klar: Die siebenjährige Tochter des Musikerpaares Didier und Elise hat Krebs, Maybelle wird ihren achten Geburtstag wohl nicht mehr erleben. Die Wucht der Trauer über den langsamen Tod des kleinen Mädchens inszeniert Felix van Groeningen ( Die Beschissenheit der Dinge ) ebenso ungefiltert wie die Lebenslust, mit der Didier und Elise ihre Beziehung pflegten und viele Jahre geradezu idyllisch auf einem alten Bauernhof lebten und sich am Leben freuten.
"Ich hätte es ahnen müssen", sagt Elise später zu Didier, "das Leben ist nicht so, das Leben ist nicht generös, es gibt dir etwas, und dann schüttelt es dich und nimmt es dir wieder weg." An dieser Stelle hört man, dass The Broken Circle Breakdown mal ein Theaterstück war, verfasst von Johan Heldenbergh, der im Film den Vater und Bluegrass-Sänger Didier spielt.
Der Film ist genau so. Weil er die Handlung keineswegs chronologisch vorstellt und wild durch die Zeiten springt, stehen Idylle und Tod, Musik und Streit direkt nebeneinander. Und ergeben einen perfekt fotografierten und geschnittenen Film von großer emotionaler Tiefe.
Die Extras zeigen die intensiven Proben und Vorbereitungen auf die Dreharbeiten. Und wir sehen einen unglaublich gelassenen Regisseur, der mit großer Ruhe und Offenheit dieses Thema angeht. Ein zwanzigminütiges Konzert der Filmband (die Schauspieler singen und spielen ihre Nummern im Film selbst) ergänzt den Hauptfilm, den man sich bitte nicht synchronisiert, sondern im Original (mit deutschen Untertiteln) ansehen möge.

-thf-

The Broken Circle Breakdown B 2012 R: Felix van Groeningen B: Carl Joos, Felix van Groeningen K: Ruben Impens D: Veerle Baetens, Johan Heldenbergh, Nell Cattrysse E: Making of, Konzert der Broken Circle Bluegrass Band