COUPLING

Das Ende
vom Sex

Die schärfste Sitcom der letzten Jahre

Das passt ja: kaum startet der neue Kabel-Ablach-Kanal Comedy Central seinen Sendebetrieb mit der britischen Sitcom Coupling, da erscheint hier endlich auf DVD die vierte und letzte Staffel. In Deutschland hat die kaum wer gesehen, weil die schnelle und extrem sexualisierte Serie hier mit der dritten Staffel von PRO 7 auf den Kinderkanal Nick verschoben wurde.
Dabei hätte sie von Anfang an besser zu Arte gepasst. Denn Coupling ist nicht nur eine klassische Situationskomödie mit unklassisch deutlichen Dialogwitzen. Der Serien-Erfinder Steve Moffat treibt vielmehr in fast allen 30 Minuten-Folgen auch ein intelligentes Spiel mit Erzählformen und verdrehten Standards. Mal zeigt eine Folge drei Paare beim Treffen in der Kneipe in drei immer neu ansetzenden Anläufen aber unterschiedlichen Perspektiven. Mal telefonieren alle konferenzgeschaltet mit- und durcheinander, während das Hauptpaar im Bett liegt und die anderen sich kreuz und quer und splitscreenig darüber hinweg verabreden. Amerikanische Fans finden Coupling erwachsener als Friends und schärfer als Seinfeld, deutsche freuen sich, dass dieses englische Sex & the City näher am wirklichen Leben ist (Brustpumpen statt Manolo-Schuhe) und die Männer auch witzige Zeilen haben.
Es gibt nur eins an Coupling zu meckern: die Staffeln sind zu kurz, nach 6 bis 9 Folgen war immer schon Schluss. Und nach der vierten Staffel ist es völlig vorbei. Nur Hardcore-Komplettisten warten jetzt noch auf eine abgebrochene Staffel der amerikanischen Version Coupling U.S., die nicht nur schlecht gemacht war, sondern auch von erschreckten Konservativen als moralzersetzend bekämpft wurde.

WING

Coupling Staffel 4, 2 DVD. www.epix.de