APOCALYPSE 2024 - A BOY AND HIS DOG

Mr. Wuff

Don Johnson war der erste Mad Max. Und wollte lieber einen Hund als eine Frau

Es begab sich im Jahr des Herrn 1975, als der mäßig begabte Schauspieler L.Q. Jones (der dünne Fiese in Peckinpahs Cable Hogue und The Wild Bunch) die Lust verspürte, einen Film zu inszenieren. Der spielte irgendwann in der post-apokalyptischen Zukunft (wurde also preisgünstig fast vollständig in einer Kiesgrube gedreht) und handelt von einem jungen Mann, der mit seinem sprechenden Hund durch die Gegend zieht. Hund und Mensch ergänzen sich dabei perfekt: Während der junge Mann (Don Johnson; genau der!) für die Kalorien zuständig ist, wittert der Hund Menschenweibchen, damit Don Johnson was zu ficken kriegt. Zwei Drittel aller Dialoge handeln entweder vom Fressen oder vom Ficken. Nun denn. Da auf den Bildern, wackelig und teilweise falsch belichtet, eh nichts zu sehen ist, erfreut man sich an den Dialogen, denen wirklich nicht anzumerken ist, dass sie auf eine Kurzgeschichte von SF-Autor Harlan Ellison zurückgehen.
Für Don Johnson, der sich hier mühelos von einem zotteligen Vieh an die Wand spielen lässt, war das der Beginn einer großen Karriere, George Miller drehte vier Jahre später in ähnlichem Setting aber doch irgendwie besser seinen Mad Max , und Jones' vergurktes Trash-Filmchen kam unter dem geilen Titel In der Gewalt der Unterirdischen in die deutschen Kinos. Der Rest ist Geschichte. Keine schöne, wie man sehen kann, aber Geschichte: A Boy And A Dog gehört in die Klasse von Plan 9 form outer Space und anderen legendären Gurken der Filmgeschichte.
Es gibt einen "Trivia-Track" mit seltsamen Informationen zum Film und ein paar Interviews, abgespeichert als PDF.

-thf-

USA 1975 R & B: L.Q: Jones K: John Arthur Morill D: Don Johnson, Jason Robards, Susanne Benton. Extras: Trivia-Track, Interviews (pdf)