DUPLICITY

An den Kragen

Ein doppeltes Spiel mit den Zuschauererwartungen

Eigentlich entstand dieses Werk durch Familienbande. Tony Gilroy war Regisseur und schrieb das Drehbuch, sein Bruder John Gilroy spielte den Produzenten und war für den Schnitt verantwortlich. Vielleicht war das gar nicht mal so schlecht, immerhin weiß der Film zu überzeugen. Zwei sich liebende Doppelagenten (Julia Roberts/Clive Owen) infiltrieren zwei Riesenkonzerne, um an die Geheimformel eines Superproduktes zu kommen. Diese wollen sie dann meistbietend verhökern, um sich in Rom gemeinsam zur Ruhe zu setzen. So weit, so gut. Der Film wird jedoch erst durch die verschachtelte, mit Rückblenden gespickte Erzählweise interessant. Die zeigt nach und nach auf, dass jeder jeden ausspioniert und sogar die Doppelagenten können sich ihre Liebe nicht eingestehen, aus Angst die Kontrolle zu verlieren. Der Zuschauer wird in diesen Sog des Misstrauens hineingezogen und bleibt durch das überraschende Ende mit paranoidem Argwohn zurück. Herzerfrischend wunderbar ist die Slow-Motion-Szene, in der sich die Konzernbosse, gespielt von Tom Wilkinson und Paul Giamatti, wie grobmotorische Schulbengel prügeln.

-se-

USA 2009 R: Tony Gilroy B: Tony Gilroy K: John Gilroy D: Julia Roberts, Clive Owen, Tom Wilkinson, Paul Giamatti. Extras: Filmkommentar mit Autor/Regisseur Tony Gilroy und Cutter/Koproduzent John Gilroy