EDEN LOG

Wurzeltrip

Ein etwas teutonisch anmutender SF-Film

Schwarz fängt der Film an, in völligem Dunkel. Dann flackert irgendwo ein Lichtlein und ein halbnackter Mann wühlt sich aus dem Schlamm eines unterirdischen Höhlensystem. Der wohl irgendwie biblisch gemeinte Adam kämpft sich nach seiner Geburt Schicht um Schicht nach oben in einem verwirrenden System von Gängen und Etagen, verrottenden Maschinen und wuchernden Nischen. Da wohnen Monster, da jagen ihn Wärter, da helfen ihm Engel. Ein wenig Farbe kommt hinzu, ein paar Wörter fallen, aber viel versteht man nicht.
Mit jedem Level gibt es mehr Informationen und mehr Rätsel. Scheinbar hat eine Organisation namens "Eden Log" das System angelegt, das nun aus dem Ruder läuft. Und nur unser Adam scheint das Gleichgewicht von Technik und Natur wieder herstellen zu können. Genaueres enthüllt auch der Audiokommentar des Regisseurs Franck Vestiel nicht.
Eden Log ist ein bisschen wie 2001 hinten und Cube in der Mitte, wie eine SF-Story aus dem britischen New Wave oder ein Comic. Man kann das "philosophische" daran durchaus reaktionär finden und das "poetische" überkandidelt. Vestiel erzählt etwa, er bilde in seiner Inszenierung nebenbei die ganze Entwicklung der Filmtechnik ab, vom stummen Flackerbild des Zoetrops bis zur 3D-Computeranimation - aber er gibt auch zu, dass müsse einen gar nicht interessieren. Und er wisse selbst nicht, ob der Film positiv oder negativ ende. Dafür wissen wir, dass Vestiel sein Debüt parallel in Englisch und Französisch drehte. Die deutsche Synchronfassung basiert auf der französischen Fassung und setzt einen kurzen, überflüssigen Erklär-Text an den Anfang.

-w-

F 2007, Single-DVD, Doppel-DVD, Blu-ray. R: Franck Vestiel, B: Pierre Bordage, Franckh Vestiel, K: Thierry Pouget D: Clovis Cornillac, Vimala Pons, Gabriella Wright. Extras: Audiokommentar, Making Of, Feauturettes