ELECTRA GLIDE IN BLUE

Uneasy Rider

Ein kleiner Motorradcop in den 70ern

Der Regisseur ist ein One Trick Pony. 1973 durfte der Musikproduzent James William Guerico einen Film drehen, und dann nie wieder. Seine Geschichte über einen kleinwüchsigen Motorradcop in Arizona kombiniert Western, Polizei- und Vietnamheimkehrerfilm mit langen Abschweifungen und manirierten Kamerapositionen. Heute ist die Machart nur schwer erträglich, damals kriegte Guerico Haue, weil er angeblich die Antithese zu Easy Rider drehte (das Zitat ist wirklich überdeutlich: die Cops üben Schießen an einem Plakat). Dabei ist er eher die Antithese zu Coogans Bluff : Der Cowboy-Cop hilft einem Großstadt-Detektiv bei Mord-Ermittlungen (der Mord im Vorspann gehört ins Lehrbuch jeder Filmschule) und überlebt das nicht.
Gimmick am Rande: Hier tritt zum ersten Mal Nick Nolte vor eine Kamera, allerdings ohne Text. Der Regisseur erklärt im Kommentar: Sein Budget sei so klein gewesen, dass er vor dem Dreh sein Gehalt dem Kameramann geben musste und während des Drehs seitenweise Dialog und Handlung aus dem Skript riss, um im Plan zu bleiben.

-w-

USA 1973 R: James William Guerico B: Robert Boris, Rupert Hitzig K: Conrad Hall D: Robert Blake, Billy Bush, Mitchell Ryan. Extras: Einführung des Regisseurs, Audiokommentar des Regisseurs (nicht untertitelt), Trailer