EINE PERLE EWIGKEIT

Schöne Fremde

Zwischen Tradition und Pubertät in Peru

Auf der Berlinale hatten sich alle in diesen spröden Film aus Peru verliebt, in dem die Hauptdarstellerin kaum ein Wort sagt, aber wundervoll aussieht, wie sie die Trauer eines alten Volkes und einer brutalen jüngsten Vergangenheit mit sich herum trägt. Dass die nur in Spanisch und Qetschua mit Untertiteln laufende magisch-realistische Saga dann den goldenen Bären erhielt, überraschte dennoch. Fausta (Magaly Solier) hat ihre Jugend im fast unzivilisierten Hochland mit einer Kartoffel in der Vagina verbracht, um sich vor den Vergewaltigungen der Bürgerkriegszeit zu schützen. Inzwischen arbeitet sie als Putzfrau in der großen Stadt Lima und inspiriert eine künstlerisch ausgebrannten Pianistin mit alten Volksliedern. Es wimmelt von herzergreifend schönen Bildern und langen, traurigen, aber nie verzweifelnden Momenten. Den Film nicht zu synchronisieren, war eine gute Entscheidung, beim spanischen Audiokommentar die Untertitel wegzulassen, war eine schlechte.

-w-

La teda asustada. P/S 2009. R + B: Claudia Llosa K: Natasha Braier D: Magaly Solier, Susi Sanchez, Efrain Solis. Extras: Audiokommentar (Spanisch ohne Untertitel), Making Of, Deleted Scenes, Trailer