Elysium

Beverly Hills in Space

Matt Damon prügelt sich den Weg ins Paradies frei

Der Südafrikaner Neill Blomkamp hatte mit District 9 den besten SF-Thriller seit langem geschaffen, und das außerhalb des Hollywood-Systems. Dass sein Nachfolgefilm Elysium ebenfalls ein SF-Film werden sollte, eine satirische Dystopie mit Matt Damon und Jodie Foster, weckte einiges an Erwartungen.
Dass Elysium zu den großen Enttäuschungen dieses Kinosommers gehörte, liegt auch an den vielen Dingen, die er richtig machte. Die Idee, ausgerechnet die Krankenversorgung zum Gegenstand eines Films zu machen, der sein Geld vor allem in den USA verdienen sollte, war äußerst couragiert. Zu den beeindruckensten Bildern gehört in Elysium denn auch nicht Jodie Fosters Tod (sie stirbt hier zum ersten Mal in ihrer Karriere vor der Kamera), es sind die Szenen, die an die USA der Gegenwart erinnern. Die Weltraumstation Elysium, das "Beverly Hills in Space", wie es ein Produzent in den Extras der DVD nennt, ist der Himmel, den die Reichen für sich reserviert haben. Dass Matt Damon als rebellischer Arbeiter sich den Weg in den Himmel freiprügeln muss, ist zwar eine schöne Metapher, funktioniert aber nicht, weil Blomkamp zu viele Geschichten und Themen anreißt, die der Film halb angenagt liegenlässt und daher am Ende beinahe albern wirkt. Auch gehört Elysium zu jenen neomachistischen Werken, in denen Frauen bestenfalls als böse Zicken (großartig: Jodie Foster), ansonsten aber als hilflose Weibchen vorkommen, die auf Rettung warten, während sie die Brut beschützen ( World War Z war auch so ein Film).
Die Extras enthalten zwei Features zu Design und Dreharbeiten. Das ist amüsant, erklärt aber nicht ansatzweise, an welcher Stelle der Produktionsgeschichte das schiefzulaufen begann.

-thf-

USA 2013 R & B: Neill Blomkamp K: Trent Opaloch D: MNatt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, Alice Braga E: Zwei Features zu Design und den Dreharbeiten