THE ESCAPIST

Prison Break

Ein stiller Film über die letzte Flucht

Der Film beginnt mit dem Anfang der Flucht einer gemischten Gruppe Gefangener aus einem englischen Knast. Und springt nach dem ersten Hammerschlag auf den Kanalschacht gleich zurück ins deprimierende Gefängnisleben. Dort hat ein Lebenslänglicher längst mit allem abgeschlossen und nimmt kaum noch wahr, wie grausam sich Insassen und Wärter in der Knastwelt eingerichtet haben. Aber weil seine Tochter draussen auf Droge kam, will Frank Perry jetzt plötzlich raus, sich kümmern, ein Vater sein.
Während ein Handlungsstrang die abenteuerliche Flucht durch Sickergruben und U-Bahn-Röhren zeigt, erzählt ein zweiter parallel die Vorgeschichte der Planung, der Rekrutierung der Mannschaft und der vielen Kämpfe im Knast. Erstaunlicherweise funktioniert das. Noch erstaunlicher: wichtige Szenen laufen völlig ohne Worte ab und sehen trotzdem nicht so aus, als würden dramaturgische Wendemarken abgehakt. Am Ende des Films fallen Ende und Anfang der Flucht noch einmal zusammen und plötzlich sieht die Geschichte ganz anders aus.
Wyatts Debütfilm war in England so erfolgreich, dass er gleich eine Fortsetzung drehen durfte, obwohl das eigentlich gar nicht geht.

-mh-

GB 2008 R: Rupert Wyatt B: Daniel Hardy, Rupert Wyatt K: Philipp Blaubach D: Brian Cox, Damian Lewis, Joseph Fiennes. Extras: Deleted Scenes, Making Of