GEH UND LEBE

Wer bin ich?

Mitte der 80er schmuggelte der israelische Geheimdienst 8000 äthiopische Juden aus Flüchtlingslagern im Sudan nach Israel. Die "schwarzen Juden", die legendären Kinder des Königs Salomon und der Königin von Saba, hatten massive Probleme mit der Integration ins rein weiße heilige Land, die der französisch-rumänische Regisseur Radu Mihaileanu ( Zug des Lebens ) an einem erfundenen Einzelschicksal nacherzählt. Eine christliche Äthiopierin tarnt ihren Sohn als Juden, um ihn auf den Transport zu bringen. In Israel erlebt "Schlomo" 15 Jahre lang alle Formen von Überintegration und Rassismus, Fremdheit und Einbürgerung, bis er am Ende als Arzt seine Mutter in einem Lager wieder findet. Das ist stellenweise schwülstig inszeniert, ergibt aber insgesamt ein sehenswertes Porträt einer heimatlosen Seele und eines zerrissenen Landes auf dem Weg zur eigenen Identität.

-w-

F 2005. R+B: Radu Mihaileanu, K: Remy Chevrin, D: Mosche Agazai, Meshe Abebe, Sirak Sabahat, Yael Abecassis, Roschdy Zern, Roni Hadar. Extras: Textinfos