Geständnisse

Rache im Klassenzimmer

Ein Komplexer Revenge-Thriller aus Japan

Am letzten Schultag vor den Ferien eröffnet die Lehrerin Yuko Moriguchi ihrer Klasse in ruhigem Ton, dass ihre kleine Tochter durch zwei Schüler der Klasse gewaltsam zu Tode gekommen sei. Sie werde die Schuldigen nicht nennen, habe ihnen aber HIV-positives Blut in die Schulmilch gemischt. UInd damit beginnt ihr erbarmungsloser Racheplan erst.
Geständnisse ist ein komplexer psychologischer Rachethriller. Man kann nicht jeder Aussage trauen, denn alle Figuren haben ihre eigene, subjektive Sicht auf den Mord und die Ereignisse, was an Kurosawas Klassiker Rashomon erinnert. Regisseur Nakashima zeichnet ein düsteres Bild der modernen japanischen Gesellschaft und greift Themen wie Mobbing, HIV und Schulgewalt auf. Die Familie als Ort der Erziehung funktioniert aus verschiedenen Gründen nicht mehr. Deshalb wird die orientierungslose Jugend zunehmend gewalttätig. Selbst der zumindest vom Kino so geschätzte junge, engagierte Lehrer, der durch seine unkonventionelle Art die Schüler zu besseren Menschen macht, muss hier versagen und als idiotischer Clown wirken.
Dank der wunderbaren Takako Matsu als Rächerin sowie beeindruckender Jungdarsteller und einem kühlen visuellen Stil mit vielen Zeitlupen ist Geständnisse großes kontroverses und ästhetisches Kino. Das Making of ist hervorragend, hier werden alle Phasen der Dreharbeiten gezeigt. Außerdem gibt es ein schönes Booklet mit allerlei weiterführenden Infos.

-ok-

Kokuhaku J 2010 R & B: Tetsuya Nakashima K: Mazakazo Ato, Atsushi Ozawa D: Takako Matsu, Yoshino Kimura, Masaki Okada, Yukito Nishii E: Making of, Trailer