GLAUBE, BLUT UND VATERLAND

Heiligenlegende

Roland Joffé feiert die Gründung des Opus Dei im spanischen Bürgerkrieg

1992 wurde ein gewisser Josemaria Escrivá vom Papst heilig gesprochen. Der spanische Priester hatte 1928 eine Art katholischen Laien-Orden gegründet, der später wegen seiner Verstrickungen mit dem Franco-Regime in die Kritik geriet.
Roland Joffé bleibt bei seiner deutlich sagenhaften Nacherzählung (Originaltitel: There be Dragons ) in den unstrittigen Jugendjahren. Der arme Josemaria und ein Freund aus gutem Hause scheinen die Klassenunterschiede ihrer Familien im Priesterseminar zu überwinden. Aber als Spanien scheinbar irgendwie von Kommunisten überfallen wird, geht der Nette in den Untergrund und baut Bibelkreise auf, die sich vor marodierenden Kirchenstürmern verstecken müssen. Sein Freund wird ein Ekel und verdingt sich als Spion für die Rechten bei den Kommunisten. Zwar sieht das Regime nicht nett aus, zwar kommt im Lager der Freiheitskämpfer ein bisschen internationale Romantik auf, zwar wird einmal angedeutet, dass Escrivá Selbstkasteiung für einen Weg zu Gott hält, aber im Wesentlichen streiten hier liebevolles Raushalten und durch persönliche Motive vergiftetes unheilvolles Tun miteinander. So kommt Roland Joffé nicht mal in die Nähe der Brisanz seiner frühen Arbeiten wie The Killing Fields oder The Mission .

-w-

There Be Dragons. USA/S 2011. R + B: Roland Joffé K: Gabriel Beristain D: Charlie Cox, Wes Bentley, Dougray Scott. Extras: Featurette, Making Of, Deleted Scenes, Trailer