The Greatest Movie Ever Sold

Koofmichel

Morgan Spurlock verkauft sich

Der ganze Film handelt von sich selbst. Nämlich wie man einen Film über Productplacement dreht, der nur durch Productplacement finanziert wird. Der Satiriker Morgan Spurlock ( Super Size Me ) hat diese drollige Idee, die ihm tatsächlich eine Menge Sponsoren einbringt (von der Saftfirma "Pom" bis zur Hotelkette "Hyatt"), für die er in seinem Film auch brav Werbung macht. Zwischendurch redet er - immer schön vor platzierten Produkten seiner Sponsoren - über Productplacement im Film mit Regisseuren, Produzenten und Werbehassern. Im Verlauf des Films trägt ihn das auch mal aus der Kurve (Schulsponsoring hat mit dem Thema wenig zu tun), im Großen und Ganzen aber ist diese Doku ebenso witzig wie lehrreich geworden. Die BD enthält dazu viele Extras: Entfallene Szenen und Drehberichte, in denen Spurlock erklärt, dass das Drehen eines Werbespots viel aufwendiger sei als das Drehen eines Dokumentarfilms. Nur selten wagt sich der Film (der von allen Sponsoren genehmigt wurde) auf wirklich interessantes Terrain, wenn etwa ein Chef-Lobbyist erklärt, wie er mal durch pure Erpressung eine Filmszene verhinderte, in der sein Kunde "Alka Seltzer" schlecht weggekommen wäre; man darf sicher sein: Gehörte Alka Seltzer zu Spurlocks Sponsoren, hätte es diese Anekdote nicht gegeben. Insofern ist Spurlocks in die Kamera gerichtete Frage, ob er sich verkauft habe, pure Koketterie. Die Antwort lautet: Mit Haut und Haaren! - aber für einen leidlich guten Zweck.

-thf-

USA 2011 R & B: Morgan Spurlock E: Beim Sundance Film Festival; Hinter den POM-Kulissen; Hinter den Hyatt- und JetBlue-Kulissen; Die Werbespots; Entfernte Szenen; Audiokommentar