HAPPY GO LUCKY

Bright Side

Mike Leigh läßt Sally Hawkins enervierend fröhlich sein

Poppy ist dreißig, lebt seit zehn Jahren mit ihrer besten Freundin zusammen und unterrichtet Kunst an einer Londoner Grundschule. Für manch eine Frau genug Gründe für eine schwere Depression, aber nicht für die schrille Poppy, die alles mit Humor zu nehmen scheint und fast nie aufhören kann zu lachen. Auch der neurotische, rassistische Choleriker Scott, der ihr Fahrlehrer ist, schafft es nicht sie vom Scherzen abzuhalten. Mit ihrer Art kommt sie nicht immer gut an, aber das scheint Poppy nicht zu stören, sie genießt das Leben und sieht es von der witzigen Seite.
Der Plot scheint für Regisseur Mike Leigh, der für ernste Independentfilme bekannt ist, ungewöhnlich. Aber der Schein trügt, denn auch Happy Go Lucky bringt gesellschaftliche Abgründe zum Vorschein, nur dass die Hauptakteurin das Elend mit Humor zu nehmen versucht und Problemen mit Ironie begegnet.
Poppy ist keinesfalls dumm, naiv oder oberflächlich, im Gegenteil, sie ist intelligent und einfühlsam und ihr fast dauerhaftes Lachen und Witzelmachen wirkt vielmehr wie eine Überlebensstrategie als wie pure Albernheit.

-jh-

Happy Go Lucky. UK 2008 R&B: Mike Leigh K: Dick Pope D: Sally Hawkins, Alexis Zegerman, Eddie Marsan Extras: Trailer, Behind The Wheels, Interview, B-Roll