HARRY BROWN

Rentners Rache

Michael Caine langt noch einmal richtig hin

Als die sowieso dreist auftretenden Jugendgangs im Viertel den Freund des pensionierten Soldaten Harry Brown umbringen, nimmt der das Gesetz selbst in die Hand.
Mehr Geschichte ist nicht, und trotzdem ist Harry Brown ein guter Film mit einem wundervollen Michael Caine, der langsam wie ein Leguan durch eine deprimierende Sozialsiedlung spaziert, in der einige Ecken bereits Off Limits für nicht-Gangmitglieder sind und wo Alte und Frauen sich täglich demütigen lassen.
Der Film will nicht viel erklären, nur zeigen, und verfällt am Ende in einen wahren Racherausch, der allerdings eher abstößt als fasziniert. Es vergeht mehr Film-Zeit, Caine beim Schachspielen zuzuschauen als beim Rachenehmen.
In Deutschland reichte das nicht fürs Kino, der Film erscheint nur auf DVD. Dort wird er ergänzt um einige Deleted Scenes (die noch einmal die gute Kameraarbeit von Martin Ruhe unterstreichen, der zuletzt mit The American zu sehen war) und Interviews der Hauptdarsteller.

-aco-

GB 2009 R: Daniel Barber B: Gary Young K: Martin Ruhe D: Michael Caine, Emily Mortimer, David Bradley, Liam Cunningham. Extras: Deleted Scenes, Interviews