Harte Schule

Tägliches Mobbing

Warum Kinder manchmal nicht mehr zur Schule gehen wollen

In den USA sind schätzungsweise etwa ein Drittel aller Kinder in der Schule täglich von Mobbing betroffen. Regisseur Lee Hirsch, als Jugendlicher selbst Opfer von Mobbing, begleitete für seinen mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm ein Jahr lang drei Kinder und ihre Familien. Er dokumentierte die täglichen Quälereien und Übergriffe, denen die Kinder ausgesetzt sind. Das reicht von Spott, Beleidigungen über Ausgrenzung und Drohungen bis hin zu offener Gewalt. Viele fühlen sich hilflos und resignieren, wenige wehren sich und einige begehen aus Verzweiflung Selbstmord. Wie die Kinder zweier weiterer Familien von denen der Film erzählt.
Harte Schule konzentriert sich auf die Opfer und zeigt eindringlich ihr Leid. Daneben kommen auch Lehrer, Schulpsychologen und Polizisten zu Wort. Schnell wird dabei deutlich, wie begrenzt deren Mittel gegen Mobbing sind, oder, was noch fataler ist, wie die Übergriffe verharmlost, nicht richtig gedeutet oder schlicht geleugnet werden. Da klagen die Eltern eines Jungen bei der Schulsoziologin darüber, dass ihr Sohn im Schulbus immer von anderen Kindern gequält werde. Die entgegnet, sie sei auch mal mit dem Bus gefahren und habe nichts dergleichen bemerkt. Die Kinder wären wie Lämmer gewesen.
Derzeit sind es die Eltern der Opfer, so erzählt der Film, die auf das Problem aufmerksam machen. Gegen Ende sieht man, wie in mehreren Städten Demonstrationen gegen Mobbing stattfinden. Das macht ein wenig Hoffnung. Man täusche sich aber nicht, Mobbing ist international und sicher kein exklusiv amerikanisches Phänomen.

-ok-

The Bully Project USA 2011 R: Lee Hirsch B: Lee Hirsch, Cynthia Lowen K: Lee Hirsch E: Trailer