DIE HERRSCHAFT DER SCHATTEN

Dunkelangst

Ein ganz langer Kurzfilm

Regisseur Brad Anderson hat eine glückliche Hand für Besetzungen und einen Hang zum Katholizismus. Das fing schon mit dem zermarterten Christian Bale in dem ziemlich sinnlosen The Machinist an. Transsiberian war dann ein thrilleriger Ausreißer, und nun hat Die Herrschaft der Schatten einen gut funktionierenden B-Cast und 1,5 Ideen im Drehbuch.
Eines Tages geht auf der ganzen Erde das Licht aus, die Sonne kommt immer seltener, Batterien laufen aus und in den wachsenden, ja wuchernden Schatten hausen irgendwelche Geister. Vielleicht unsere ungelebten Leben, vielleicht das hungrige Nichts selbst. Eine zufällig zusammengewürfelte Patchwork-Familie schlottert um die letzte Glühbirne, es wird immer dunkler und dunkler, und unsere Helden werden weniger und weniger, bis am Ende in einer Kirche ein paar Kerzen brennen. Bäh.
Dass Brad Anderson viel nachgedacht hat, sieht man an den sechs Versionen der Schlussbilder in den Extras. Dass ihm eigentlich nichts eingefallen ist, sieht man daran aber auch. Dabei reicht die Idee des Drehbuchs glatt für einen Kurzfilm. Etwa einen Vorfilm zu Shyamalans The Happening ?

-w-

Vanishing on 7th Street. USA 2010. BD R: Brad Anderson B: Anthony Jaswinski K: Uta Briesewitz D: Hayden Christensen, John Leguizamo, Thandie Newton. Extras: Audiokommentar, Alternative Enden, Making Ofs, Featurettes