DR. HOUSE (4)

Die Superpraktikanten

Die Assistenten wechseln, der Tonfall bleibt

Der geniale Diagnostiker Dr. House verlor am Ende der 3. Staffel sein gesamtes Team, weil seine drei Assistenten es leid waren, ständig von ihm niedergerüffelt zu werden. So beginnt die vierte Season mit einer ausführlichen und witzigen Neubesetzung: House stellt gleich 20 neue Assistenten ein und erklärt ihnen, am Ende würden nur zwei übrigbleiben. Da hat der Zeitgeist nett zugeschlagen, Casting-Terror im Krankenhaus hatten wir noch nicht.
Dementsprechend treten die bisherigen Sidekicks der Serie etwas in den Hintergrund, was dem Tempo und dem Esprit der Serie nur zugute kommt.
Neben dieser Handlungslinie bietet jede Folge weitere neue, seltene und boshafte Krankheiten. Der Humor ist noch böser geworden, Dr. House ist die vielleicht am wenigsten korrekte Serie des TV.
Auf jeder der vier DVD gibt es Specials. In Meet the Writers erfahren wir, dass man nur 8 Tage braucht, um eine Folge zu drehen, aber drei Monate, um sie zu schreiben. Vor allem das Ausdenken von Krankheitsbildern, die selbst ein genialer Diagnostiker nicht sofort interpretieren kann, ist sehr aufwendig. Neuanfänge ist eine Würdigung der inhaltlichen Entwicklung; man habe wirklich nicht gewusst, sagt die Produzentin, wer am Ende das neue Team von House bilden würde und wen man nach Hause schickt. Visuelle Effekte zeigt, wie man ein Hochhaus einstürzen lässt oder warum der Südpol so aussieht wie in The Day after Tomorrow. Auf der letzten DVD sind die Szenen der völlig durchgeknallten Ärzte-Soap "Dr. Brock" zusammengefügt worden, die bei House immer mal wieder im Hintergrund läuft. Da kann man sehen, wie das Produktionsteam verzweifelt versucht, miese Arzt-Serien zu imitieren.

Victor Lachner

House M.D. USA 2007. Div. Regisseure. 4 DVD, div. Extras