AM ANFANG WAR DAS LICHT

Täuschen & tricksen

P.A. Straubinger erzählt uns, man könne sich von Licht ernähren

Dass Straubinger glaubt, Licht tauge beim Menschen als Kalorienersatz, ist ja noch schnurrig. Dass er herausfindet, dass es eine lange Tradition des Irrsinns und einen Haufen gleichgesinnter Bekloppter gibt, die Stein und Bein schwören, wenn sie wollten könnten sie sich allein von Lux-Werten ernähren, ist komisch. Aber das Straubinger glaubt, man drehe einen Dokumentarfilm, in dem man sich selbst beim googeln filmt - das ist wirklich mutig.
So ist denn diese mit österreichischen TV-Geldern ins Kino geschwemmte Volksverdummung nicht nur erschreckend dürftig in der Beweisführung, auch die Darstellung ist keineswegs überzeugend. Was von Straubingers "Experten" zu halten ist, kann man überall nachlesen. Auch die "Beweise", die Straubinger für seine vollkommen bodenlose Theorie herbeischafft, sind teilweise verfälscht und gezielt unvollständig.
Wie mit allen Eso-Themen gilt auch hier: Wer's glauben will, dem ist nicht zu helfen. Alle Menschen mit Hirn schütteln den Kopf über die deprimierend schlichten Tricks der metaphysischen Hütchenspieler.
In den Extras antwortet Straubinger auf die Frage, warum er das vielfach im Film angesprochene Experiment, sich drei Wochen lang von Licht zu "ernähren", nicht an sich selbst durchgeführt habe: "Ich esse viel zu gern." Das ist für einen, der mal wieder gleich die ganze Wissenschaftsgeschichte umschreiben will, erschreckend dürftig. Eso halt.

-thf-

Ö 2010 R & B: P.A. Straubinger.