CINEMA JENIN

Das Kino als Kraftwerk

Ein ungewöhnliches Haus

Jenin ist eine Stadt in Palästina, auf der Westbank, eines der Zentren des palästinensischen Widerstands gegen Israel. Jenin war aber auch mal, vor 20 Jahren und vor der ersten Initifada, eine moderne Stadt mit einem großen Kino, in dem die Frauen Miniröcke statt Kopftuch trugen. So erzählt Ismael Khatib dem Filmemacher Marcus Vetter. Der besuchte Khatib,weil der mit einer ungewöhlichen Aktion für Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis warb: Sein 11jähriger Sohn wurde von israelischen Soldaten erschossen, und er gab dessen Organe frei, zur Transplantation für israelische Kinder. Khatib und Vetter fassten den Plan, das alte Kino wieder als Kulturzentrum aufzubauen. Drei Jahre lang sammelten sie Geld und Unterstützung und Vorführer von früher zusammen, stritten und versöhnten sich mit der Autonomiebehörde. Der Film schildert die mühsame Kleinarbeit, die zähen Verhandlungen und die Schwierigkeiten, ein Kino mitten im Widerstandsgebiet zu bauen, wo die einen es zur Waffe machen wollen und die anderen es als Zuckerwatte fürchten. 2010 eröffnete das neue Cinema Jenin.

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D / I 2012. R: Marcus Vetter, Aleksei Bakri. E: Interviews