KING NARESUAN

Vom Ostwind verweht

Ein Historienschinken aus Thailand

Dass in Thailand überhaupt Filme gemacht werden, haben die meisten Westler wohl erst mitbekommen, als David Carradine neulich bei einem Dreh in Bangkok starb. Dabei haben die nationalen Produktionen längst internationales Format erreicht. Und selbst wenn sie strikt lokale Stoffe bearbeiten, wie den Aufstieg des guten Königs Naresuan, sind sie für Asien-Anfänger in der Regel zugänglicher als die dramaturgisch oft arg eigenwilligen Filme aus der Nachbarschaft.
King Naresuan erzählt langwierig und in vielen Schlachten von einem kleinen Fürsten, der sich als Feldherr eines fernen fiesen Königs einen Namen macht und schließlich mit Mut und Menschlichkeit sein eigenes Reich gründen will. Eine beiliegende Bonus-DVD (unsynchronisiert, mit Untertiteln) erzählt die Vorgeschichte, wie der junge Naresuan als Geisel am Hofe des Fremdherrschers aufwächst und seinen Charakter formt.
Das ist alles heldenmäßig naiv, die Martial Arts-Spezialisten waren offensichtlich nur für ein paar Tage am Set, aber es rummst alleweil sehr farbenfroh und man kriegt Lust, die scheinbar sehr multikulturelle Geschichte der Gegend mal nachzuschlagen. Da marschieren Truppen aus Spanien und Afrika, Burma und China, Siam und irgendwelchen Hinterwäldern auf, da haben Frauen mehr zu sagen als man denkt, und einmal gibt es sogar eine Szene, die schon in The King and I vorkommt.
Es soll einen dritten Teil geben, in dem König Naresuan endlich Burma besiegt und Siam zur Blüte führt.

-w-

Thailand 2007 2 DVDs. R: Chatrichalerm Yukol B: Sunait Chutintaranond, Chatrichalerm Yukol K: Phasin Saranate D: Wanchanna Sawatdee, Sorapong Chatree