KING PING

Über die Wupper

Ein mißglücktes Crime-Comedy-Musical

Das Spielfilmdebüt von Claude "Verbotene Liebe" Griffel hat von fast allem zu viel, von Bildern, Effekten, schrägen Scherzen und Kultverrenkungen, aber viel zu wenig Stil und Plot und Charakter. Es war auch kaum Geld da. Mit schierem Engagement besorgte sich Drehbuchautor und Nebendarsteller Dirk Michael Häger einen Produzenten, 250000 Euro Sponsorengelder und eine Riege guter Schauspieler. Die rennen nun alle extravagant durch das triste Wuppertal, als lederschwuler Puffrausschmeisser, als überschwerer Ex-Bulle, räuiger Ex-Sektenchef, schmieriger Lokalreporter, mörderischer Biobauer oder Bela B. im Kleid als singende Frisöse.
Dazwischen liegen Leichen mit verdrehten Köpfen an allerlei Treppen und der private Ermittler, der seine Entlassung als Kommissar in einem Nebenjob als Pinguinwärter im Zoo aufarbeitet, kriegt für jedes Indiz, das ihm der Zufall zuspielt, erst mal kräftig die Hucke voll. Mehrere ausführliche Musiknummern bringen das Chaos auf Länge, und ein wilder Mix von Rückblenden, Zeitlupen und Wirbelmontagen findet nie wirklich zu einer angemessenen Haltung zu Figuren und Geschichte.

-w-

D 2013. DVD/BD. R: Claude Giffel B: Dirk Michael Häger K: Eddie Bachmann D: Sierk Radzei, Bela B. Felsenheimer, Angelika Bartsch, Christoph Maria Herbst. E: Making Of, 4 Musikclips, Diaschau, Pinguin-Animation