DIE KOMMISSARIN

Revolution und Menschlichkeit

Ein "antisowjetischer" russischer Film von 1967

20 Jahre lang lag dieser Film im Zensurkeller des KGB, gleich nach der verspäteten Uraufführung in Moskau wurde er in Ost-Berlin verboten und jetzt kriegen wir ihn in restaurierter Fassung und in deutscher Synchronisation.
Eine strenge Politkommissarin der Roten Armee treibt ihre Soldaten durch den russischen Bürgerkrieg, lässt Deserteure erschießen und besetzt in eroberten Dörfern erstmal das Dampfbad für sich. Dann stellt sich heraus, dass sie schwanger ist und sich aus dem Kampfgeschen zurückziehen muss. Als Quartiergast bei einem jüdischen Kesselflicker lernt sie den Antisemitismus in der Ukraine kennen und die Freuden des einfachen Überlebens. Sie sieht den Kindern zu, wie sie Deserteureerschiessen spielen und reift zum Menschen, der jeden Krieg grausam findet und sich sogar abfällig über das Märchen von der "guten Internationale" der Kommunisten "ußert. Trotzdem marschiert sie am Ende unter Zurücklassung ihres Kindes wieder in die Schlacht.
Der Regisseur Aleksandr Askoldov machte 1967 einen extrem modernen Film. Schon die erste Hinrichtung wird durch eine furiose Ton-montage eher ausgedrückt als vorgeführt, und auch später findet er immer wieder Bilder von Eisensteinscher Wucht. Leider gibt es auf der deutschen DVD keine Extras, die den historischen Hintergrund erklären, oder dass die elektronische Musik erst 1987 hinzugefügt wurde. Aber es gibt eine unsynchronisierte Doppel-DVD mit vielen Zusatzinfos.

-w-

UDSSR 1967 R + B: Aleksandr Askoldov K: Valeri Ginzburg D: Nonna Mordjukova, Rolan Bykov, Raissa Nedashkovskaya. Extras: Filmografie, Trailer, Bilder