LA VIDA LOCA

Kein Leben, nirgends

Doku über die Gang »Mara 18«

Der Bürgerkrieg trieb viele El Salvadorianer als Flüchtlinge in die USA. Dort entstanden "Maras", Kinder- und Jugendgangs, die sich gegen die US-Jugendbanden zum Selbstschutz gründeten.
Heute haben die Maras zwischen 40.000 und 100.000 Mitglieder, die bekanntesten und gewalttätigsten sind die "Mara Salvatrucha" (oder "MS 13") und die "Mara 18".
Der französisch-spanische Fotograf Christian Poveda hat über ein Jahr lang unter Mara 18-Mitgliedern gelebt, ihr Leben und ihr Sterben beobachtet. Ohne ein Wort der Erklärung, ohne besserwisserischen Off-Kommentar präsentiert La Vida Loca den Alltag zwischen rührenden Momenten der Fürsorge, der Trauer und der machohaften Großspurigkeit. Im Mittelpunkt steht ein Sozialprojekt, eine Bäckerei, in der Mara-Mitglieder einen Job und eine Zukunft finden könnten. Die Bäckerei wird am Ende geschlossen, einige von Povedas Protagonisten sind am Ende des Films tot.
Die unsentimentale und doch anrührende Beobachtung einer durch und durch hemmungslos gewalttätigen Subkultur ist noch schwerer zu ertragen mit dem Wissen, dass Poveda nach Ende der Dreharbeiten von Mara 18-Mitgliedern hingerichtet wurde. Sein Film war bis dahin in El Salvador noch gar nicht zu sehen gewesen.

-aco-

SP/MEX./F 2008 R & B & K: Christian Poveda Extras: Interviews, Trailer