The Rover (BD)

Hey Dude, wo ist mein Auto?

Guy Pearce in einem interessanten Apokalyptical

Nach wirtschaftlichem Kollaps ist Australien in naher Zukunft zu großen Teilen ein rechtsfreier Raum, in dem man besser eine Waffe griffbereit hat. Als Eric (Guy Pearce) von drei Kerlen auf der Flucht das Auto gestohlen wird, muss er die Dinge also selbst klären. Auf eine Spur stößt er aber erst, als er den verwundeten Rey (Robert Pattinson) aufsammelt. Rey ist der Bruder einer der Diebe. Er weiß, wohin sie wollten. Und da sie ihn blutend zurückließen, hat er auch eine Rechnung mit ihnen zu begleichen.
Wem bei den Stichworten Outback und Autos nur Mad Max in den Sinn kommt, der wird bei The Rover eine Überraschung erleben. Sein Film sei kein Endzeitfilm, und der Vergleich zu dem Klassiker sei ihm zu billig, so Regisseur Michôd in den Extras. Tatsächlich gelingt es ihm wie schon bei seinem hervorragenden Spielfilmdebüt Animal Kingdom (dt.: Königreich des Verbrechens ), aus vermeintlich altbekannten Genremustern Überraschendes zu erschaffen. Statt wilder Verfolgungsjagden gibt es eine sehr düstere Mischung aus Western und Roadmovie.
Guy Pearce strahlt als rauer, wortkarger Eric eine enorme Präsenz aus. Robert Pattinson beeindruckt als labiler Rey und zeigt seine bisher wohl beste Leistung. The Rover ist ein spannender, manchmal verstörender Ausnahmefilm, der in Erinnerung bleibt. Wie schon der international viel beachtete Animal Kingdom fand The Rover in Deutschland keinen Kinoverleih. Allein schon die wunderbaren Bilder von Kamerafrau Braier hätten es verdient, auf der großen Leinwand gesehen zu werden. Bei den Extras sind die drei kurzen Featurettes oberflächlich, interessant sind aber die drei Interviews mit Regisseur Michôd und den Hauptdarstellern.

-ok-

AUS/USA 2013 R: David Michôd B: Joel Edgerton, David Michôd K: Natasha Braier D: Guy Pearce, Robert Pattinson, Susan Prior. E: 3 Featurettes, 3 Interviews. 103 Min.