DIE SÄULEN DER ERDE

Himmel und Erde

Das Mittelalter als Trümmerhaufen

Das Buch ist seit gefühlten Jahrhunderten die Referenz für historische Schmöker, der Film ist von Anfang an so weit entfernt vom Buch und der wirklichen Geschichte, dass man ihn getrost als Dallas mit Schwertern sehen kann. Statt vieler Ölquellen gibt es eine Kathedrale, deren komplizierte Errichtung mühelos über 4 DVDs und einige Generationen führt. Die größeren Schauspielernamen sterben schnell aus, und die langsam wachsende Kirche sieht immer mehr nach Computergrafik aus. Trotzdem hat es was, die persönlichen Probleme (wo ist mein Titel, warum muss meine Frau meinen Feind heiraten ...?) mit Ingenieurleistungen zu parallelisieren (wie hindere ich eine Wand am Umfallen?). Seltsamerweise sieht das England der Kreuzzüge immerzu ein bisschen zu klein aus, als wäre jenseits des Bildschirms keine Welt mehr. Aber dann fällt mal ein böser Bischof vom Kathedralendach und alles wird gut. Man versöhnt sich sogar fast damit, dass der Film, anders als das Buch, die Geschichte oft von oben nach unten erzählt, vom Adel aus, statt aus der Sicht der Steineklopper.

-w-

The pillars of the earth. USA 2010. R: Sergio Mimica-Gezzan B: Ken Follett, John Pielmeier K: Attila Szalay D: Rufus Sewell, Donald Sutherland, Ian MacShane, Matthew Macfadyen, Natalia Wörner, Götz Otto. Extras aus Special Edition-DVD und Blu ray: B-Roll, Making Of, Interviews, Featurettes