Schlafkrankheit

Out in Afrika

Entwicklungshilfe mit persönlicher Note

Es beginnt mit Fieber, Ödemen, geschwollenen Lympfknoten und Hautirritationen. Nach mehreren Monaten kommt es zu Krämpfen und Koordinations- und Schlafstörungen. Schließlich fällt der Infizierte in einen Dämmerzustand, was dem Leiden seinen Namen gibt: "Schlafkrankheit". Der Erreger wird durch die Tsetsefliege übertragen, die unter anderem in Kamerun verbreitet ist. Dort lebt der deutsche Arzt Ebbo Velten mit seiner Frau Vera. Schon seit zwei Jahrzehnten ist er als Verantwortlicher für ein Projekt zur Bekämpfung der Schlafkrankheitsepidemie in Afrika. Im Gegensatz zu ihrem Mann möchte Vera nach Deutschland zurück, um der Tochter näher zu sein.
Drei Jahre später wird der französische Mediziner Alex Nzila von der WHO nach Kamerun geschickt, um das Projekt zu überprüfen. Trotz seines kongolesischen Hintergrundes steht er dem ihm unbekannten Afrika eher distanziert und ängstlich gegenüber. Zu allem Übel begegnet er einem Ebbo, der nicht wie erwartet vor Engagement sprüht, sondern sein ehemals am Herzen liegendes Projekt schleifen lässt, sich gleichgültig präsentiert und sich der Konfrontation entzieht.
Schlafkrankheit ist "kein Film über Afrika, es ist ein Film über Europäer in Afrika", sagt Regisseur Ulrich Köhler. Er lebte selbst in Afrika, da seine Eltern Entwicklungshelfer waren. So kann er die Situation im Film authentisch darstellen, sich passender Bilder bedienen und auf Klischees verzichten. Vielleicht gewann unter Anderem deshalb Schlafkrankheit den Silbernen Bären auf der Berlinale 2011 für die beste Regie. Als Bonus gibt es auf der DVD eine Diashow mit ausgewählten Arbeitsbildern und ein Hintergrund-Interview mit dem Regisseur.

-mb-

D 2011 R: Ulrich Köhler B: Ulrich Köhler K: Patrick Orth D: Pierre Bokma, Jean-Christophe Folly, Jenny Schily, Hippolyte Girardot E: Diashow, Interview