Schlacht um Algier

Wider die Besatzer

Der Kampf gegen französische Kolonialisten als schonungslos ehrliches Drama

1965 drehte Gillo Pontecorvo dieses Drama über den algerischen Befreiungskampf gegen die Franzosen, ein Kampf, der gerade erst zugunsten der Rebellen ausgegangen war. Vorwiegend mit Laien (manche davon hatten an den Ereignissen direkt teilgenommen) inszenierte er die Geschichte vom Kleinkriminellen, der zum Widerstandskämpfer aufsteigt, und vom französischen Gegenspieler, der mit Folter und Terror die Lage in den Griff zu bekommen sucht. Da werden schon mal Häuser von Widerständlern mitten im Stadtviertel gesprengt (obwohl man weiß, dass sich noch Menschen darin befinden), im Gegenzug legt die Widerstandbewegung FLN (deren Name drolligerweise in der deutschen Synchronisation nicht genannt wird) Bomben in Cafés und verbreitet Schrecken unter der Zivilbevölkerung.
Yacef Saadi, einer der Produzenten (und Darsteller im Film, wo er sich selbst spielt, einen FLN-Kämpfer), betont in einem Interview, dass sich in den Extras dieser hervorragenden Edition befindet, dass es ihnen wichtig gewesen sei, auch den Schrecken der FLN zu zeigen, wie falsch man gehandelt habe, um das Richtige zu tun.
Für diesen Film im Stile des Neorealismus gab's 1966 den Golden Löwen in Venedig und drei Oscar-Nominierungen.

-vl-

La Battaglia di Algeri. Alg./It. 1966 R: Gillo Pontecorvo B: Gillo Pontecorvo, Franco Solinas K: Marello Gatti D: Brahim Hadjadj, Jean Martin, Yacef Saadi Extras: 2 Interviews