SHREK DER DRITTE

Disney in grün

Der große grüne Oger aus dem Dreamworks-Sumpf soll König werden, will aber nicht. Stattdessen holt er den Loser-Neffen des Froschkönigs aus einem fernen Märchen-Internat, das ein bisschen wie Hogwarths aussieht. Dem Jungspund, den seine Klassenkameraden gern in den Papierkorb stecken, muss erstmal etwas heldenhafter Charakter beigebracht werden, und Shreck muss lernen, wie man ein ordentlicher Vater wird.
Der anarchische Ansatz der ersten beiden Teile leidet unter diesem restaurativen Plot. Auch der Charme des 3D-animierten Unholds laboriert sichtlich an der viel zu gut gewordenen Computertechnik. "Realismus" ist nun mal ein schlechter Ratgeber für Fantasy-Geschichten. Witze gibt es aber noch genug, auch halbwegs selbstkritische Pointen gegen das Märchengewerbe. Wenn der fiese Schönling Charming sich als Prinzendarsteller im Kneipentheater blamiert, wenn er eine revolutionäre Rede vor den Verdammten aller Märchen hält, dann ist das ernsthaft lustig. Wenn Shrek dagegen das Moralfazit über Verantwortung und Charakterbildung hält, dann ist das bloß Disney.
Die Extras zeigen ausführlich alberne Story-Board-Sitzungen an verworfenen Szenen. Eine Bonus-Disk enthält allerlei Shrek-Spaß.

-w-

2 DVDs, Trailer, Spiele, Pannen, Quiz, verlorene Szenen. Filmbesprechung unter www.ultimo-bielefeld.de/kr-film/f-shrek3.htm