SO VIELE JAHRE LIEBE ICH DICH

Neuanfang

Aus dem Knast zurück ins Leben

Wegen Mordes an ihrem sechsjährigen Sohn saß Juliette 15 Jahre im Knast. Besuch bekam sie in all den Jahren keinen, weder von ihren Eltern noch von ihrer jüngeren Schwester Léa. Als Juliette entlassen wird, nimmt Léa sie bei sich und ihrer Familie auf, um ihr bei der Rückkehr in ein normales Leben zu helfen. Das Regiedebüt des sonst als Romanautor bekannten Philippe Claudel thematisiert die Fähigkeit von Menschen, einen Neuanfang zu machen, egal was vorher war. Gleichzeitig ist das Eingesperrtsein, sei es in einem Gefängnis oder in sich selbst, ein wichtiger Aspekt der Geschichte.
Häufig werden solche Filme sehr pathetisch. Das hat Philippe Claudel bei seinem Werk verhindert, in dem er entsprechende Szenen kurz vorher abbricht und es dem Zuschauer überlässt, sie zu Ende zu denken. Allgemein hat Claudel auf lange Dialoge verzichtet. Durch viele Nahaufnahmen richtet er den Fokus sehr auf die Gesichter der Figuren und dem Zuschauer entgeht keine einzige Gefühlsregung.

Janne Hiller

Il y a longtemps que je t'aime F 2008. R + B: Philippe Claudel K: Jérôme Alméras D: Kristin Scott Thomas, Elsa Zylberstein, Laurent Grévill, Serge Hazanavicius Extras: Interview mit dem Autor, Entfallene Szenen, Trailer