Symbol

Puttenpimmel

»The Cube« als Comedy

Ein Mann wacht allein auf in einem weißen Raum. Erst nach und nach lernt er, sich in diesem Raum so zu verhalten, dass er überleben kann. Er sieht eines Tages Ausweg, eine Tür, aber dafür muss er bestimmte Knöpfe in einer bestimmten Reihenfolge drücken. Was sich liest wie eine Samuel Beckett-Variante von The Cube stammt von dem japanischen Erz-Komiker Hitoshi Matsumoto (Der große Japaner ), der als Regisseur, Autor und Hauptdarsteller eine irrsinnig komisches Feuerwerk an surrealen Einfällen abfeuern, von denen man ständig vermutet, dass sie eine tiefere Bedeutung haben, die sich aber letztlich nicht erschließt. Was zum Beispiel hat der traurige mexikanische Wrestler damit zu tun, der in einer zweiten Handlungsebene auftaucht? Wieso lässt er sich von einer rauchenden und fluchenden Nonne zum Auftritt fahren? Was haben Putten-Penisse mit Gott zu tun?
Auf all diese Fragen gibt Matsumoto garantiert keine Antwort, jedenfalls keine einleuchtende. Symbol ist so verschlossen wie ein Beckett-Stück, aber noch komischer. Handwerklich ist der Film makellos inszeniert, in klaren Bildern, die dem undurchsichtigen Inhalt jederzeit frech ins Gesicht zu lachen scheinen: Sieh her, alles ist zu sehen - und nichts zu versehen.

-vl-

Shinboru J 2009 R: Hitoshi Matsumoto B: Hitoshi Matsumoto, Mitsuyoshi Takasu K: Yasuyuki Tôyama D: Hitoshi Matsumoto, David Quintero, Luis Accinelli