TAKING WOODSTOCK

Aliens auf der Wiese

Ang Lee feiert das legendäre Festival vom Zaun aus

Zwei Menschen waren gerade auf dem Mond gelandet, da fielen 500000 Aliens in dem Dörfchen Bethel ein, setzten sich auf die Wiese und hörten drei Tage lang Musik. Ang Lees 40-Jahre-Jubiläums-Film erzählt von der Rückseite der Legende. Er bleibt dicht bei Elliot, einem jungen Dörfler, der nahezu versehentlich das Mammut-Event in seine Heimat holte. Manchmal baut Ang Lee Szenen nach, die man aus der Woodstock-Dokumentation kennt, aber meistens sehen wir, wie Elliot Handtücher im Hotel der Veranstalter wechselt, von netten Hippies hinter der Front sein erstes LSD kriegt oder vom netten Bühnenarbeiter sein schwules Coming Out. Die Musik der neuen Zeit weht dabei nur von ferne über das Land. So vermeidet Taking Woodstock jeden Bombast, jede Museumsatmosphäre, sondern rührt ganz unkitschig wohl jeden zu Tränen, der je bei einem Festival im Schlamm stecken blieb. Man möchte damals dabei gewesen sein, mit Elliot und am Rande.

-w-

USA 2009 R: Ang Lee B: James Schamus nach dem autobiografischen Roman von Elliot Tiber K: Eric Gautier D: Demetri Martin, Imelda Staunton, Harry Goodman. Extras: Audiokommentar, Deleted Scenes, Making Of, Trailer, Featuretts