STAR TREK ANIMATED

Der Tiberius-Konflikt

Die allerletzte Enterprise

Star Trek - Die Zeichentrick-Serie. TAS, wie Trekker dazu sagen, "The Animated Series", setzte 1973 TOS fort, "The Original Series", die Ende der 60er gestoppt worden war. Es war nicht ganz das, was die Fans wollten, aber es wurde wesentlich mehr, als das Studio eigentlich plante. Filmation hatte schon jede Menge Zeichentrick-Serien zu Comic-Figuren fürs Kinderprogramm realisiert - "wenn etwas flog und ein Cape anhatte, haben wir es gemacht".
Übervater Gene Roddenberry mischte sich vehement ein, fast die ganze Original-Besetzung kam als Sprecher an Bord, nur Checkov (Walter Koenig) hatte andere Verpflichtungen. Dafür schrieb er eine der 22 animierten Folgen. Die anderen stammen zum größten Teil von richtigen Star Trek-Autoren (D.C. Fontana, David Gerrold, Sam Peeples), die dafür sorgten, das TAS dramatisch fast so wertvoll wurde wie das Original. Mehr noch, die Zeichentrick-Enterprise führte wesentliche Teile der Star Trek-Mythologie ein, die heute zum Allgemeinwissen gehören. Hier kriegte Käptn James T. Kirk seinen zweiten Vornamen (Tiberius), hier wurde das Holodeck erfunden, hier fällt der Satz "Beam me up, Scotty".
Da stört die unterdurchschnittliche Animation nicht weiter. Kirk, Spock, Pille, Uhura und Sulu erkennt man eh an der Stimme (sowohl im Original als auch in der deutschen Synchronfassung), James "Scotty" Doohan dagegen kaum, wenn er neben seiner Hauptrolle auch noch knapp 50 Nebenfiguren spricht.
Einige der 22 Episoden kriegten für die DVD-Box einen Textkommentar, und in ein paar Extras erklären Beteiligte, wie stolz sie darauf sind, die Fahne der Sternenflotte hoch gehalten zu haben, als noch niemand daran dachte, aus Star Trek einen Kino-Film zumachen. Oder eine Fernsehserien-Serie. Dass TAS 1975 einen Emmy als Kinderserie kriegte, finden sie dagegen beinahe rufschädigend.
Das sei ein Mercedes beim Seifenkistenrennen, meinte die L.A. Times.

WING

Star Trek - The Animated Series, 4 DVD