UM KLASSEN BESSER

Schools Out

Eine tapfere Mama besiegt Amerikas Unbildungssystem

Im Entstehungsland ist der Film Teil einer heftigen Kontroverse: Was soll aus dem System der öffentlichen Schulen werden, die mit festangestellten Lehrern und ohne Leistungskontrolle scheinbar nur der galoppierenden Blödheit im Lande Vorschub leisten? Wer sich keine Private-School leisten kann oder keinen der raren Stipendien-Plätze an einer Reform-Schule gewinnt, kann nur noch zusehen, wie sein Kind lustlos ins Abseits beschult wird. Damit es noch dramatischer wird, kriegen eine Mutter und eine Lehrerin auch noch Kinder mit Lernbehinderung verpasst, und Regisseur Daniel Barnz erzählt mit arg verkleistertem Gefühlsaufwand davon, wie engagierte Menschen der toten Bürokratie und der störrischen Lehrer-Gewerkschaft das Recht abtrotzen, eine Grundschule selbst zu leiten. Dass das außer viel pädagogischer Kindesliebe scheinbar auch erfordert, Lehrern keine Festanstellungen mehr zu geben, wird im mainstream-typischen Gefühlsaufwand bald fortgespült. Für das verwunderte Auslandspublikum, dass die Missstände kaum glauben mag, bleibt immerhin, dass die Guten hier durchweg Frauen sind. Und das spitzbübische Vergnügen daran, dass hier eine ziemlich traditionell gestrickte Hollywood-Story sozusagen hinterrücks mitten ins Herz der Nation trifft.

-w-

Won´t back down, USA 2012. R + B: Daniel Barnz K: Roman Osin D: Maggie Gyllenhaal, Holly Hunter, Ving Rhames, Viola Davis.