THE UNIT (2)

Lässige Krieger

Die zweite Staffel ist erheblich besser als zu erwarten war

Die Jungs von der fiktiven "Unit" jagen immer noch weltweit Terroristen, böse Buben und Überläufer. Aber sie machen das mit einer Lakonie, die sich wohltuend vom patriotisch-hysterischen Gehampel etwa von 24 unterscheidet. Dass man dem eigenen Land dient, steht nie in Frage. Aber dass einem die Army das Gehaltskonto sperrt, sobald man zum Gegenstand einer internen Untersuchung wird, ist verdammt noch mal nicht richtig.
In der 2. Staffel kämpft man auch mit dem Apparat (am Ende sogar gegen ihn). Es geht um fehlendes Personal, Einkommen, Karrieren. Der Anteil, der auf der Militärbasis spielt und in dem es um das Alltagsleben der Frauen geht, wurde enorm ausgeweitet. Jetzt geht es auch um verzweifelte Hausfrauen, die nicht nur auf die Rückkehr des Göttergatten warten, die vor allem aufpassen müssen, was sie im Fitness-Studio nebenbei erzählen: Ein falsches Wort und man steht im Dienstzimmer vom Colonel (wunderbar nussknackerartig: Robert Patrick) und muss sich rechtfertigen.
Mit den vielschichtigeren Drehbüchern kommt endlich auch Humor in die Serie. Man sieht den Folgen endlich an, dass sie nicht von Tom Clancey, sondern von David Mamet erdacht wurden, der eben ein liberaler Autor und "Drehbuchdoctor" ist, der zum Beispiel an der Kriegssatire Wag the Dog mitgeschrieben hat.
The Unit reist um die Welt, erschießt in aller Toleranz Bösewichter aller Hautfarben und Ausrichtung, ob fieser Araber, verschlagener Iraner oder tückischer Mexikaner - da machen die Jungs keine Unterschiede. Selbst einen thailändischen Prinzen hätten sie beinaheà na ja, nur beinahe, der Junge ist steinreich und Freund der Regierung. Es gibt eben Grenzen.
In einer Folge treffen sich die besten "Units" der westlichen Hemisphäre, um im einer "Räuber und Gendarm"-Übung herauszufinden, wer der Beste ist. Und plötzlich schaltet sich von außen eine offensichtlich echte Terrororganisation in das Spiel ein. Was da an Twists abgehandelt wird, ist handwerklich hervorragend.
Auf 6 DVD kommt die Serie auf DVD heraus, fast jede Folge enthält einen Audiokommentar und einen begleitenden Text. Auf der 6. Disc gibt es fast eine Stunde Extras: Anhand zweier der besten Folgen werden Produktionsablauf und Technik vorgeführt. Ein drittes Feature behandelt das Problem, mit "echten" Waffen zu drehen, und wir erfahren, dass man in Hollywood an Waffen ausgebildete Statisten mieten kann, die malerischer und höchst professionell herumballern. Nicht nur hier verwischen TV und Realität wieder einmal aufs Unheimlichste.

Thomas Friedrich

USA 2007. The Unit Entwickelt von David Mamet.2. 6 DVD, div. Extras