Das verflixte 3. Jahr

Scheidung auf Französisch

Ein Eheratgeber mit Stolperfallen

Wer einen Autor heiratet, muss nach der Scheidung damit rechnen, in seinem nächsten Buch aufzutauchen. Und wenn Frédéric Beigbeder, Literatur-Star in Frankreich, seinen ersten Film dreht, dann natürlich nach einem eigenen Buch. In dem sich ein zynischer Literaturkritiker, zwar pseudonym aber umso abfälliger, über seine Scheidung, die Ehe und die Frau im Allgemeinen äußert. Frisch ausgeschimpft verliebt er sich dann neu, lockt gar sein Herzblatt von deren Mann weg, und alles würde gut. Wäre bloß sein Buch nicht ein Bestseller und die Eheschelte darin so gar nicht nach dem Geschmack der neuen Frau. Und Frédéric Beigbeder nicht so frech, in seiner leichten Sommerkomödie hemmungslosen Kitsch, garstigen Klamauk und verzweifelte Zwischentöne immer abwechseln zu lassen. Das macht viel Spaß, wenn man nicht gerade heiraten will. Oder den dunkleren Original-Roman vorzieht.

-w-

L'amour dure trois ans. F 2012, R + B: Frédéric Beigbeder K: Yves Cape D: Gaspard Proust, Louise Bourgoin, Frédéric Beigbeder. E: Interviews, Deleted Scenes, Trailer