Last Resort

Versenkt

Andre Braugher geht mit seinem rebellischen U-Boot unter

Es fing so nett an: Ein US-Atomschlag auf Pakistan, ein befehlsverweigernder U-Boot-Kapitän, der sich mit Boot und Drew auf eine Insel zurückzieht, um dort seinen eigenen Staat auszurufen. Währenddessen wird in den USA ein Staatsstreich vorbereitet, auf der Insel und Käptn Marcus Chaplin wird vielfach gemeutert (es gibt am Ende eine Meuterei in der Meuterei in der Meuterei... jaja, das ist alles recht verworren), und am Ende muss plötzlich alles gut werden, weil der Sender ABC den Stecker zog und entschied, dass es bei einer Staffel von Last Resort bleiben muss.
Denn trotz der verwegenen Story, die sich offenkundig mit den irren Wendungen von 24 messen wollte, blieb die Serie im Pathos stecken. Es war auch wenig hilfreich, außer Andre Braugher als Käptn Marcus und Robert Patrick als sein Widerpart keine namhaften oder doch wenigstens talentierten Schauspieler zu verpflichten. Braugher und Patrick flüchten sich denn auch zwischen all den Dilettanten ins Nussknackerhafte und machen das Beste aus den bisweilen erstaunlich dummen Dialogen.
Das hat alles enorme Trashqualitäten und könnte in ein paar Jahren sogar kultig wirken. Es ist schlecht genug, um es sich amüsiert asm Stück anzuschauen. Die erste und letzte Staffel mit 13 Folgen ist jetzt auf drei DVD erschienen, als Extras gibt es ein paar Feautures zu den Rollen und einen "Epilog", eine Träne im Knopfloch: Die Produzenten loben noch einmal ihre Show und erzählen, wie viel Mühe sie sich gaben, die auf einen viel ausgedehnteren Erzählbogen angelegte Geschichte halbwegs ordentlich in der 13. Folge zu beenden.

-vl-

USA 2012 3 DVD. Erdacht von Karl Gadjusek, Shawn Ryan. D: Andre Braugher, Scott Speedman, Daisy Betts, Robert Pattrick. E: 5 Features