SMOKIN' ACES

Munteres Massaker

Ein blutig-ironisches Killertreffen in Las Vegas

Auf den Kopf von Buddy Israel (Jeremy Piven), der vor Gericht gegen einen wichtigen Mafiaboss aussagen soll, ist eine Million Dollar ausgesetzt. Dieses großzügige Honorar lockt so ziemlich jeden zweiten Profikiller der Welt an. Um vor der Verhandlung nicht in einer Holzkiste zu landen, verschanzt sich Buddy in einem Hotel in Las Vegas. Beschützt wird er von der Polizei und seinen eigenen Männern. Doch die haben kaum eine Chance gegen die geballte Ladung internationaler Kopfgeldjäger, die das Hotel alsbald in ein Schlachtfeld verwandeln.
Jubel, Trubel, Heiterkeit: Smokin' Aces ist eine Komödie fernab jeglicher Normalität. So ziemlich jedes Killerklischee wird durch den Kakao gezogen. Unter den Häschern befinden sich kaltblütige Osteuropäer, schwer bewaffnete Psychopathen und schießwütige Vamps.
Knallige Farben, wilde Schnitte, schräge Typen und reichlich Schusswechsel sind der Stoff, der Smokin' Aces über fast zwei Stunden zum Rauchen bringt. Von der ersten Sekunde an startet Regisseur Carnahan eine wilde Achterbahnfahrt durch Leben und Tod. Wie mit dem Maschinengewehr werden die zahllosen Profikiller vorgestellt. Da geht schnell der Überblick verloren. Doch das legt sich mit der Zeit. Und dann steht nurmehr der blutige Spaß im Vordergrund.
Während Jeremy Piven und Ryan Reynolds, der Ex-Freund von Alanis Morissette, in die Hauptrollen des Kronzeugen und eines FBI-Agenten schlüpfen, sind in den Nebenrollen unter anderem Ben Affleck, Andy Garcia und Alicia Keys zu sehen. Normalerweise sind solch bekannte Namen ein Indiz für lang anhaltende Rollen - hier kann es passieren, dass die Stars kurz und knapp erschossen werden.
Genauso rücksichtslos präsentiert sich der Rest des Films. Die anfängliche Spannung löst sich auf den Hotelfluren immer mehr in Pulverrauch auf. Hier geht es bald nicht mehr darum, einen Thriller zu erzählen, sondern nur noch darum, ein munteres Massaker anzurichten.

Oliver Zimmermann

USA 2006, R '& B: Joe Carnahan K Mauro Fiore: Joe D: Ryan Reynolds, Alicia Keys, Jeremy Piven, Ray Liotta; 109 Min.,