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Geld oder Ehre

Nimród Antal klaut 42 Mio Dollar und 24 Plot-Points, mindestens

In Los Angeles sind Geldtransporterfahrer scheinbar ziemlich harte Jungs. Und Funknetze scheinbar ziemlich löcherig. Sonst käme ja wohl kaum eine Botenmannschaft auf die Idee, einfach mal zur Begrüßung eines neuen Mitglieds einen Überfall zu inszenieren. Mit kreischenden Reifen, einer Rauchgranate und, genau, einem ausfallenden Funkgerät.

Schon vorher haben sich die Jungs von Eagle-Shield, einer Firma für bewaffnete und schwer gepanzerte Dollar-Trucks, ordentlich ruppig aufgeführt. Laurence Fishburne liebt seine großkalibrige Wumme über alles, Matt Dillon macht Männer-Witze über Geschlechtsteilgrößen, und die ganze Bande schwelgt gerade in Räuberpistolen über die schlimmsten Überfälle der Branche. Eine Stromleitung fiel auf einen Truck, alle darin wurden frittiert, ja das ist ein Job für einen richtigen Mann.

Auch für einen alleinerziehenden wie Ty (Columbus Short). Der war mal Soldat im Irak, will aber nicht darüber reden. Jetzt muss er sich um seinen jüngeren Bruder kümmern, weil die Eltern tot sind. Er bittet dringend um ein paar Sonderschichten, weil das Geld fehlt, aber er kriegt nur eine Einladung zu einem gefälschten Überfall.

Seine ganze Schicht plante schon länger, einen besonders lukrativen Transport einfach selbst auszuräumen und die bösen Gangster später dazuzuerfinden. Das wäre der Mega-Coup: Keine Täter, keine Opfer, und Kohle genug für alle. Nach einigen moralischen Bedenken stimmt Ty zu, wenn auch ganz bestimmt niemand dabei zu schaden kommt.

Natürlich kommt es anders. Als die Trucks am Tatort, einer alten Fabrik, jenseits aller Handynetze einlaufen, geht so ziemlich alles schief. Schnell ist die ärgerlichste Schießerei im Gange, alle Professionalität fällt von den Geldtransporteuren ab, und plötzlich sind wir in einem Die Hard-Plot unter Panzerknackern. Ty hat sich in einem Truck mit dem halben Geld verschanzt, draußen beraten seine Kollegen, ob sie ihn im Guten oder im Bösen da raus kriegen. Noch weiter draußen wundert sich ein Polizist, was da für komische Geräusche aus der leeren Industrieruine kommen.

Der weitere Verlauf ist im Einzelnen immer mal wieder überraschend, insgesamt aber vorhersehbar. Die Bösen werden sich mit viel Getöse schließlich zum Ziel ihrer Gier vorkämpfen, dem eingeschlossenen Guten wird aber rechtzeitig doch noch etwas einfallen, um den Krieg im Inneren zu gewinnen.

Wing

USA 2009 Regie: Nimród Antal B: James V. Simpson K: Andrzej Sekula D: Columbus Short, Matt Dillon, Jean Reno, Laurence Fishburne, Fred Ward