DAS A-TEAM

Die wilden Kerle

Noch einmal ohne Gefühl: Krawumm und Gekicher im Remake

Man darf seinen Vorgesetzten nicht trauen. Seinen Freunden auch nicht. Und der CIA schon gar nicht. Aber wenn der Mann, der dir gerade den Wagen geklaut hat, ein Ranger-Tattoo auf dem Oberarm hat, dann sollst du mit ihm Pferde stehlen gehen. Sowas lernt man im amerikanischen Action-Kino seit Rambo immer wieder und erst Recht im Film zur Action-Comedy-Serie aus den 80ern.

Damals büxten vier Vietnam-Veteranen, denen mißgünstige Chefs ein Kriegsverbrechen angehängt hatten, aus dem Militärgefängnis aus und spielten jahrelang Robin Hood an der Homefront. Heute kriegen sie, nach einer effektvollen aber wenig logischen Exposition "Irgendwo in Mexiko" (Fans wissen: Die TV-Serie begann in Mexiko), im Irak Dreck an den Stecken. In einer furiosen Caper-Montage-Sequenz klauen sie Dollar-Druckplatten, mit denen böse Saddam-Loyalisten irgendwas vorhaben, und werden nach genialer Tat für die "schwarze Operation" verhaftet. Überdreht geht's weiter: Gefängnisausbruch im Auftrag des CIA, Lufteinsatz über Deutschland, Fallschirmabsprung mit einem schießenden Panzer - alles wird immer größer und immer unübersichtlicher, und würden sich nicht die Vier vom A-Team anfrotzeln wie eh und je, man schliefe bei all dem Gewummer trotzdem ein.

Die Robin-Hood-Attitüde des Originals fehlt völlig, fuderweise werden Nebenfiguren ums Leben gebracht, was das echte A-Team stets peinlich vermied, und an schauspielerischer Präsenz fällt sogar Liam Neeson weit hinter Hannibal "George Peppard" Smith zurück. Nur Sharlto Copley ( District 9) bringt als Murdock etwas ein, was einem Charakter zumindest ähnelt.

Natürlich geht es gut aus, natürlich kriegen die bösen Vorgesetzten die Hucke voll, und natürlich legt Regisseur Joe Carnahan für das Finale noch mal ein paar Millionen Dollar-Tricks drauf. Aber es wirkt wie Falschgeld.

Wing

USA 2010 R: Joe Carnahan B: Joe Carnahan, Brian Bloom, Skip Woods K: Mauro Fiore D: Liam Neeson, Bradley Cooper, Jessica Biel, Sharlto Copley, Quinton Jackson, Brian Bloom, Dirk Bendedict, Dwight Schulz