BORN 2 DIE

Prügeltr8en

Jet Li haut DMX in Trouble und wieder raus

Das beste am Film ist der selbstironische Abspann" sagt eine Nebenfigur im Film, im Abspann. Allerdings angeblich über einen anderen Film. Man könnte dagegen halten, der rasante, pumpende, krachende Trailer sei aber auch nicht schlecht gewesen. Nur der Weg von diesem zu jenem ist einfach zu lang.
Born 2 Die ist die dritte Regie-Arbeit des Lethal Weapon 4 - Kameramannes Andrzej Bartkowiak, der dritte Auftritt des Rappers Earl "DMX" Simmons in einem Bartkowiak-Film, der zweite an der Seite von Jet Li ... und der XXLste überhaupt mit einem Gangsta Rap goes irgendwas anderes Crossover. Diesmal, nach Bartkowiaks Romeo Must Die , wieder Kung Fu. Mit Schmuse-Tierchen. Und High-Tech-Waffen. Und Caper hier und Capo da und Buddy über allem ... die Liste der Zusatzstoffe, Färbemittel und Plot-Stabilisatoren ist endlos, der Geschmack verpufft dabei in kleinen Sensatiönchen, die Geschichte ist nur noch zu erahnen.
Irgendwer hat irgendwem irgendeine Superwaffe geklaut, die ein Diamantendieb irrtümlich für Klunker hält, die ihm seinerseits von noch wem abgenommen werden, während Jet Li die Steine wieder haben will, um sie des Weltfriedens wegen zu zerstören. Äh? Das wird todernst vorgetragen, ja aufgeladen mit Familienwerten: eine Tochter eines Bösen wird von einem noch Böseren erpresserisch entführt, der Allerböseste wird vom Allerbesten aber ... ah, man ahnt das wohl - und dann beschließen die coolen Typen auch noch, anständig zu werden. Himmel, das muss man einfach mit der Zunge in der Backe sehen, auch wenn nichts in der Inszenierung darauf hindeutet. Alles ist auf Effekt geleuchtet und geschnitten, zweimal versucht Bartkowiak gar, auf bis zu drei verschiedene Schauplätze verteilte Kämpfe zu einem einzigen Ballett zusammen zu montieren. Das hat schon was, aber das reicht nicht.

WING

Cradle 2 the Grave. USA 2003 R.: Andrzej Bartkowiak, B.: John O'Brian, Channing Gibson, K.: Daryn Okada, D.: Jet Li, DMX, Anthony Anderson, Tom Arnold, Marc Dacascos, Kelly Hu, Gabrielle Union