The Cabin in the Woods

Glashaus

Junge Leute im Gruselhaus - eine alte Idee mit modernen Zugaben

Fünf Studenten wollen ein Wochenende in einer abgelegenen Waldhütte verbringen. Der Kautabak rotzende und von apokalyptischen Ereignissen raunende Hinterwäldler-Tankwart, den sie nach dem Weg fragen, irritiert nur kurz. Landbevölkerung eben. Auch davon, dass ihre Unterkunft genauso aussieht wie einsame Waldhütten in Horrorfilmen halt aussehen, lässt sich die Truppe die gute Laune kaum verderben.

Was die Studis nicht wissen ist, dass die Hütte und jeder ihrer Schritte von zwei Beamten einer geheimen US-Behörde von einem High-Tech-Kontrollraum aus überwacht wird. Die belassen es aber nicht bei bloßem Beobachten und Kommentieren, sie greifen per Knopfdruck immer wieder ein, reagieren auf die Aktionen der jungen Leute und lenken sie subtil in gewünschte Bahnen. So lassen sie die Studis am Abend zufällig einen Gruselkeller voller unheimlichem Kram finden. Zwar beginnen die fünf zu ahnen, dass hier etwas nicht stimmt, aber da ist es bereits zu spät und ihr Wochenendtrip entwickelt sich zu einem blutigen Überlebenskampf.

Wie im postmodernen Horrorfilm üblich wird großzügig aus der Genre-Geschichte zitiert. Gute Kenntnisse der Fantastik und des Horrorfilms sind unbedingt notwendig, sonst entgeht einem hier einiges an Anspielungen. Ähnlich wie Wes Cravens Scream ist The Cabin in the Woods ein vielschichtiger Meta-Horrorfilm. Und seit Scream sicher auch der beste. The Cabin in the Woods ist auch ein ironisches Spiel mit der Rolle des Zuschauers. Wie die Beamten im Kontrollraum beobachten wir den Überlebenskampf der armen Studis. Umso besser wirken jene Augenblicke, in denen die Opfer sich entgegen der Genrekonventionen verhalten und so die Erwartungen der Zuschauer im Kontrollraum und im Kino unterlaufen.

Regisseur Drew Goddard, der das Drehbuch zu Cloverfield schrieb, gelingt hier ein ziemlich starkes Regiedebüt. Das Drehbuch hat er zusammen mit Joss Whedon geschrieben, und den muss man nun wirklich nicht mehr vorstellen

Im Laufe der immer absurderen, sich bis ins apokalyptische steigernden Handlung tun sich dann doch ein paar Löcher in der Logik auf. Dafür wird der Zuschauer neben einem netten Kurzauftritt einer Ikone des Genres auch mit unzähligen bekannten Filmmonster belohnt, die sich hier die Klinke in die Hand geben.

Olaf Kieser

USA 2011 R: Drew Goddard B: Joss Whedon, Drew Goddard K: Peter Deming D: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison, Fran Kranz