CROUPIER


Das geht aufs Haus

Der Spieler von der anderen Seite

Filme über Spieler gibt es eine Menge. Da hätten wir Steve McQueen in The Cincinnati Kid, Barbara Stanwyck in Gambling Lady oder Joe Mantegna in House of Games.
Croupier befaßt sich mit der anderen Seite des Spieltisches. Doch auch ein Croupier ist letztlich nichts anderes als ein Spieler. Der feine Unterschied: Er spielt fürs Haus.
Jack, ein erfolgloser Schriftsteller, macht den Job nur, um Geld zu verdienen. Schnell ist er dem Wahnsinn und Reiz des Zockens erlegen. Die Welt der Spieler gibt ihm die Inspiration fürs Schreiben.
Dem Regisseur Mike Hodges und seinem Drehbuchautor Paul Mayersberg gelingt mit Croupier" eine eindrucksvolle Studie über den Reiz der Versuchung und die Lust, das Schicksal zu beeinflussen. Der von Clive Owen gespielte Jack läßt einen an den Protagonisten aus Dostojewskis "Der Spieler" denken, in dem der Autor durch die Figur des Aleksej Ivanovic seine eigene Spielervergangenheit thematisiert. Paul Mayersberg bedient sich tatsächlich des Werks des russischen Autors. Geschickt kombiniert mit verschiedenen Motiven seiner früheren Arbeiten, führt dies in Croupier zu einem fast philosophischen Diskurs über die Macht des Spiels und die damit verbundenen Sucht.

Ralf Möller