DREAMER

Geschichten vom Pferd
Galopper-Schicksal und Familiendrama: ein Kleinmädchenfilm ohne Witz, aber mit viel Pferd

Die kleine Cale (Dakota Fanning) wächst auf einer Pferdefarm auf - nur dass es hier keine Pferde mehr gibt, seit der Großvater (Kris Kristofferson) das Zuchtunternehmen in den Ruin gewirtschaftet hat. Sohn Ben (Kurt Russell) arbeitet als Trainer auf der Galopp-Rennbahn, um die Hypotheken abbezahlen zu können, und versucht seine Tochter vom familiären Pferdetrauma fernzuhalten.
Aber als eines seiner Pferde zusammenbricht und auf Anordnung des Chefs die Gnadenspritze bekommen soll, entscheidet Ben, den verletzten Gaul bei sich aufzunehmen. Unter Cales liebevoller Zuwendung und durch regelmäßigen Lolliverzehr kommt Soñador entgegen tierärztlicher Unkenrufe wieder auf die Beine. Vater und Tochter trainieren das Pferd und melden es sogar zum renommierten Breeders Cup an.
Allzu geradlinig erzählt John Gatins seinen amerikanischen Traum von der zweiten Chance auch für Pferde und schweißt die Familie an der Galopprennbahn über drei Generationen hinweg wieder zusammen.
Äußerst ermüdend ist der Genesungs- und Trainingsprozess des hinkenden Gauls in Szene gesetzt. Auch wenn Kurt Russell sich alle Mühe gibt, einen möglichst garstigen Vater abzugeben, sind die familiären Zerwürfnisse derart plakativ in Szene gesetzt, dass der finale Versöhnungsrausch schon von der ersten Filmminute an vorherzusehen ist.

Martin Schwickert
USA 2005 R&B: John Gatins K: Fred Murphy D: Dakota Fanning, Kurt Russell, Kris Kristofferson